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J. W. von Goethe: Wilkommen und Abschied (Viszontlátás és búcsú) c. költeménye a német felvilágosodás költészetének egyik legszebb alkotása.

 

Németül: 

 

Willkommen und Abschied

 

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde! 
Es war getan fast eh gedacht; 
Der Abend wiegte schon die Erde 
Und an den Bergen hing die Nacht 
Schon stand im Nebelkleid die Eiche 
Ein aufgetürmter Riese, da, 
Wo Finsternis aus dem Gesträuche 
Mit hundert schwarzen Augen sah. 

 

Der Mond von einem Wolkenhügel 
Sah kläglich aus dem Duft hervor; 
Die winde schwangen leise Flügel 
Umsausten schauerlich mein Ohr
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer 
Doch frisch und fröhlich war mein Mut 
In meinen Adern welches Feuer! 
In meinen Herzen welche Glut!

 

Dich sah ich, und die milde Freude 
Floß von dem süßen Blick auf mich; 
Ganz war mein Herz an deiner Seite 
Und jeder Atemzug für dich. 
Ein rosafarbenes Frühlingswetter 
Umgab das liebliche Gesicht, 
Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter! 
Ich hofft es, ich verdient es nicht!

 

Doch, ach schon mit der Morgensonne 
Verengt der Abschied mir das Herz 
In deinen Küssen welche Wonne! 
In deinem Auge welcher Schmerz! 
Ich ging und du standst und sahst zu Erden 
Und sahst mir nach mit nassen Blick: 
Und doch welch Glück geliebt zu werden! 
Und lieben, Götter, welch ein Glück!