Wer sich auf Goethes Spuren begibt, der wird aber doch gartenfündig in Frankfurt: Vom Hirschgraben über den Main führt der Weg, nach Sachsenhausen. Ein Rest Garten ist rings um das an Sommersonntagen geöffnete Willemerhäuschen noch zu sehen, wo Goethe 1814 mit seinem Freund Johann Jakob Willemer und dessen Frau Marianne feierte. Am Sommersitz der Willemers, der Gerbermühle am Main, riss der alternde Goethe am 15. September 1815 die jugendliche Marianne vollends hin. Sulpiz Boisserée, der Freund und Kunsthistoriker, notiert trocken in sein Tagebuch: „G. hatte der Wilmer ein Blatt des Ginkho biloba als Sinnbild der Freundschaft geschickt aus der Stadt. Man weiß nicht ob es eins, das sich in 2 teilt, oder zwei die sich in eins verbinden. So war der Inhalt des Verses.“ Damals war „Ginkgo biloba - Dieses Baums Blatt, das von Osten / meinem Garten anvertraut“, später im „West-östlichen Divan“ veröffentlicht, definitiv noch kein Kultgedicht.
Goethe schreibt in seiner Einleitung: „Die geheime Verwandtschaft der verschiedenen Pflanzenteile, als der Blätter des Kelchs, der Krone, der Staubfäden, welche sich nach einander und gleichsam aus einander entwickeln, ist von den Forschern im allgemeinen längst erkannt, ja auch besonders bearbeitet worden und man hat die Wirkung, wodurch ein und dasselbe Organ sich uns mannigfaltig verändert sehen lässt, die Metamorphose der Pflanzen genannt.“ Goethe unterscheidet drei Arten von Metamorphosen: die regelmäßige, die unregelmäßige oder rückschreitende und die zufällige Metamorphose die von außen, besonders durch Insekten bewirkt wird.
ha nem kérdeznek, akkor tudom, ha kérdeznek, akkor nem tudom, hogy mi az idő, mondta szent ágoston
ha nem kérdeznek, akkor tudom, ha kérdeznek, akkor nem tudom, hogy mi a nyali-fali, nem mondta szent ágoston
huszon éves korában, összefutott egy gyerekkori barátjával, aki belekerült az élet sürűjébe, feldagadt szájjal, monoklis szemmel, mosolygott, beszélgettek, " úgy szeretnék még egy fél évet élni" mondta, erre ő majd elájult, a lét és az idő, aztán eljutott fejlődésében ő is oda, hogy napról napra élt, és egyszer szeptemberben, őszinte kíváncsisággal kutatta a létet, hogy vajh élni fog -e karácsonykor, negyven körül járt akkor, mostanra tovább fejlődött, már azt firtatja, hogy 65 éves korában tud-e majd világcsúcsot guggolni (squat!) ( tudni való, hogy életében egyetlen metafizikai terve sem sikerült(és gyakorlati ész terve se nagyon)
Vor 30 Jahren starb der heute geliebte "Übertreibungskünstler". Sein Prosawerk ist vom Verschwinden bedroht Auf den Tag genau 30 Jahre nach seinem Tod ist Thomas Bernhards Triumph nicht zu steigern. Die österreichische Bevölkerung hat den widerspenstigen Autor allem Anschein nach mit überschießendem Wohlwollen ins Herz geschlossen. Selbst notorische Nichtleser verfallen heute in genießerisches Lippenlecken, wenn sie auf die Polemiken des als "Übertreibungskünstler" Gerühmten zu sprechen kommen. Das Muster ist altbekannt. Als Rechthaber taugen am allermeisten die Toten. Ihr Widerspruch ist verjährt und erstreckt sich dadurch kaum noch auf die Nachgeborenen. Bernhard (1931–1989) verstand es, privat, in Ohlsdorf (OÖ) und Umgebung, auf landadelige Weise zu leben, privilegiert und dennoch frei von lästigen Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft. Das hinderte ihn keineswegs daran, sich von der Engstirnigkeit seiner "geistfeindlichen" Heimat abgestoßen zu fühlen und gegen manche ihrer Erscheinungsformen zu opponieren. Posthume Inbesitznahme Den Mächtigen aller Couleurs sagte es dieser beredte Querulant bei jeder (un)passenden Gelegenheit hinein. So behauptet es zumindest die Fama. Sie hält dem Verstorbenen den nachträglichen Kitzel seiner Skandale (wie den rund um die Heldenplatz-Uraufführung 1988) ausdrücklich zugute. Man könnte eine solche Haltung der posthumen Inbesitznahme auch gönnerhaft nennen. "Zuerst dieser gemeine und niedrige Nationalsozialismus und dann dieser gemeine und niedrige und verbrecherische Pseudosozialismus ...". Solchen Tiraden begegnet man bei Bernhard ohne Unterlass, und nicht immer lässt sich behaupten, ihr Urheber habe sich bei ihnen stets auf der Höhe seiner analytischen Möglichkeiten befunden. Tatsächlich fließen Polemiken wie die zitierte aus Sprachrohren. Als Schmähreden gleichen sie Entladungen, die dem Seelenheil dienen, das keineswegs mit Bernhards persönlichem identisch sein muss. Eher kennzeichnet solches Schimpfen die Exzentrizität von Figuren, die sich über tausende Prosaseiten hinweg als untröstlich Leidende zu erkennen geben. Sprösse alpiner Schlossbesitzer Vom Romandebüt Frost (1963) an stolpern solche von der Aussicht auf ihr ungewolltes Erbe Geschwächte durch Klimazonen einer widrigen Natur. Ihre Heimat ist ihnen Feindesland. Es besteht aus Oberösterreich und Salzburg. Die Sprösse alpiner Schlossbesitzer dürfen sich auf die Übernahme umfangreicher Liegenschaften (unter ihnen viele phallische "Türme") gefasst machen. Bernhards Prosahelden sind als Söhne schwacher Väter und "böser" Mütter häufig passiv. (Schwestern notieren unter ferner liefen.) Söhne gehören durch das Vorrecht ihrer Geburt einer Sphäre an, in der das zugefügte Unrecht von 1938 bis 1945 und darüber hinaus unter keinen Umständen zur Sprache kommen darf. Wenn doch, dann nur in allgemeinsten Wendungen. Vom Stammkapital des gigantischen Werks, das Thomas Bernhard hinterlassen hat, gefällt heute, was sich in möglichst kleiner Münze ausbezahlen lässt. So droht der keineswegs nur nachtfinstere Kontinent von Bernhards Prosawerk in Vergessenheit zu geraten. Fürst Saurau Immer schwerer zu entziffern sind die Konstellationen in Bernhards Büchern. Um nur von der verschlungenen Syntax zu schweigen. Kaum mehr vorstellbar scheinen Schlösser wie Hochgobernitz in Verstörung (1967), in dem ein Fürst Saurau ins Land hinausschaut und über 4000 Hektar Grund gebietet. Es scheint ungewiss, ob die waldreichen Landschaften nicht bloß seelische Problemzonen beschreiben. Ein Ausdruck vergangener Epochen ist auch das zugrunde gelegte Familienbild. Totalitäre Sippen treiben in ihm den Zusammenhalt bis zum Inzest. Wer sich als unfähig erweist, das nötigende Erbe anzutreten, macht sich lieber aus dem Staub, geht nach Cambridge, Afrika oder, ganz zuletzt in der monumentalen Auslöschung (1986), nach Rom. Der Held des finalen Romans, Murau, kommt zwar nicht mit dem Leben, dafür aber ohne Schrecken davon. Drückende Erbschaften Es gibt "Weggeher" wie die Brüder Zoiss in Ungenach (1968). Es finden sich Nesthocker, die sich unter dem Druck der Verhältnisse in Geistesmenschen verwandeln und sich der Niederschrift von Studien widmen. Erbschaften, die als drückend empfunden werden, entledigen sich die Begünstigten durch Abschenkung. Bei der Aufteilung in Einzelparzellen darf auch blinder Zufall walten. Jene Alpenrepublik, die wir von und durch Thomas Bernhard kennengelernt haben, ist ein Land, das permanent vor die Hunde geht. Die Krisengeschichte seiner eigenen familiären Herkunft hat Bernhard, der illegitime "Erbe" Österreichs, dazu genützt, seiner Heimat in seinem imposanten Werk den Prozess zu machen. Es gehört zu den erheiternden Aspekten, dass ihm die damaligen Zielscheiben der Kritik heute überschwänglichen Dank wissen. Mit der sozialen Wirklichkeit in diesem Land haben Bernhards Bücher immer weniger zu schaffen. Doch vielleicht verhilft ihnen gerade dieser Umstand zu neuer Anteilnahme: Indem die Tagespolemik verstummt, verschafft sie dem existenziellen Schrei Gehör.
„In der Elbphilharmonie hört man nichts. Endlich sagt es mal einer laut“ (Die Welt).
„Akustikdebakel in die Geschichte“
Das nebenstehende, 1872 entstandene Vokale-Sonett ist Rimbauds Paradebeispiel für die in „Eine Zeit in der Hölle“ beschriebene Alchemie des Worts. Es beginnt wie ein Lehrstück symbolistischer Kunst, indem es esoterische Synästhesien und Korrespondenzen zwischen verschiedenen Sinnesbereichen proklamiert: Die Vokale werden mit Farbattributen versehen, die ein grelles, kaleidoskopartiges Feuerwerk kontrastierender Bilder gebären. Dem fliegenumschwärmten Kothaufen „antworten“ das Eis der Gletscher und die zitternden Dolden, das Purpurrot ausgespuckten Blutes und erregter Lippen „erwidert“ das Tiefseerauschen und pastoralen Frieden, der Farbkreis scheint schließlich ganz der Conclusio des klassischen Sonetts entsprechend seine Synthese in den Blautönen der himmlischen Sphären zu feiern, das Glühen allessehender Pupillen eine göttliche unio mystica heraufzubeschwören.
Doch zugleich sind Rimbauds Bilder viel zu schräg und bizarr, als dass sie das symbolistische Prinzip esoterischer Korrespondenzen entfernter Gegenstände völlig ernst nähmen; sie illustrieren vielmehr die Willkür poetischer Erfindungsgabe: Denn was prädestiniert einen bestimmten Vokal als Entsprechung einer bestimmten farblichen Qualität? Hier spekuliert der Wortalchemist über den Zusammenhang von Sprache und Schöpfung, Welt und Wort, das nach kabbalistischem Verständnis jene eben nicht bloß bezeichnet, sondern auf geheime Weise eigentlich erst hervorbringt – jedes Wort, jeder Vokal eine andere Welt erzeugend oder eine Korrektur an der unfertigen Welt vornehmend. Das führt Rimbaud in „Eine Zeit in der Hölle“ zu der berühmten Frage, die er wahrscheinlich sein ganzes restliches Leben mit sich herumtrug, als er schon lange keine Gedichte mehr schrieb: „Rasch! Gibt es weitere Leben?“
TIEFSINN Und Komik, Pathos und Groteske liegen für Rimbauds Wortalchemie eng beieinander, ja bedingen sich sogar. Mit den 1874 entstehenden „Illuminationen“ hat Rimbaud das Hervorbringen und Zertrümmern von Welten aus dem Material der Sprache auf unerhörte, den Avantgarden des zwanzigsten Jahrhunderts in technischer und bildlicher Kühnheit gewaltig vorgreifender Weise noch einmal praktiziert – der Umgang mit Collage- und Montageverfahren, das Kappen der Referenzen, die Provokation mit Traumstoff im Surrealismus, die Verklärung des Gewöhnlichen in der Pop-Art, all dies ist bei Rimbaud vorgeprägt. Weiter war nach ihm mit Wörtern kaum mehr ins Unbekannte vorzustoßen.
Ha úgy gondolod, próbáltad már kitolni a teljesítőképességed határait valami energizáló cuccal, el fogsz csodálkozni, mire leszel képes az Olimp brutalizálóval! Irgalmatlan vérbőség, irgalmatlan teljesítmény, irgalmatlan fejlődés!
A gyengék elhullanak, ez a természet rendje! Írd felül Darwin szabályait és légy Te a legkeményebb!
Felejtsd el, hogy nincs kedved edzeni! Tépd szét a vasakat, lépj át a legyőzött ellenfeleden! Az Olimp MMA harcosai sorra tapossák a földbe ellenfeleiket, a nehézatléták pedig hihetetlen eredményekkel írják be magukat a sporttörténelembe! Nem véletlenül…
Az Olimp Blackweiler Shred-be összesen 16 gyógyszerészeti minőségi összetevőt kombináltak, amelyeket 3 RAPID formulában különítettek el! Komplex edzés előtti energizáló formula az MMA harcosok, erőemelők és testépítők szélsőségesen kemény edzéseihez!
ARMAGEDDON PUMP FORMULA - a citrullin, az arginin és a Nátrium-citrát, tökéletesen kiválasztott dózisainak kombinációja, amelyek részt vesznek a nitrogén-monoxid (NO) szintézisében, növeli az izomszövet vérellátását, ami hatékonyabb táplálék-transzportot eredményez az izomzat számára. Citrullin tartalma kiemelkedő mértékben növeli meg az izmok vérellátását, bődületes mértékben tolja befele az összes szükséges tápanyagot és szinte kisöpri a szemetet! Segítségével brutálisabb lehet az edzés és a káros „égéstermékek” kiürítésével nagyságrendekkel gyorsabb és hatékonyabb a regenerációt. L-Arginint tartalma, mely egyrészt a vérbőség drasztikus fokozásával rendkívül hatékony bedurrantó, másrészt nagymértékben fokozza a bevitt tápanyagok hasznosulási arányát azzal, hogy segít őket az izomzatba juttatni, így fokozódik az izomzat hosszútávú teljesítőképessége is! További előnye, hogy fokozza a természetes növekedési hormon termelődését, így támogatja az izomzat fejlődési készségét!
ENERGY STORM FORMULA - állandó és nagy teljesítményt biztosít edzés során azáltal, hogy szubsztrátot biztosít az ATP előállításához és olyan komponensek használatához, amelyek biztosítják az intracelluláris környezet stabilitását. Béta-alanin kalcium és foszfor bizonyítottan jelentős mértékben képes növelni az izomzat karnozin koncentrációját! A karnozin az izomzat számára egyfajta „savlekötő”. A fáradtság érzetét és így a csökkenő teljesítményt az okozza, hogy az izomfejlődést stimuláló mértékű edzés során az izmok a szénhidrátokat csak savas bomlástermékekkel képesek hasznosítani. Ez a „savasodás” okozza azt az égő fájdalmat, és a fáradtságot, ami nélkül akár folytathatnád a versenyt, elnyújthatnád az edzést, növelhetnéd a teljesítményt! Minél nagyobb mennyiségben viszel be szénhidrátot (pl. a tömegnövelés időszakában), annál több savat kell semlegesíteni! Ha ezt a rengeteg „szemetet” kitakarítod az izmaidból és beáll a szervezet számára optimális PH szint, megindulhat az izmok normális anyagcseréje, beépülhet a fehérje, képes a kemény edzés után regenerálódni – így fejlődni – az izomzat!
INFERNO SHREDDING MATRIX - ez egy igazi büszkeséga cseresznye a tortán az új BLACKWEILER SHRED-ben. 7 komponensből álló összetétel, amelyek közül sok támogatja a termogenezist - 5 rendkívül erős kivonat a súlycsökkentés támogatására. A koffein egyértelműen elősegíti a tárolt zsír csökkentését, amit számos tudományos tanulmány bizonyított. Tiszta, vízmentes kristályos formában sokkal gyorsabban szívódik, azonnal serkenti a központi idegrendszert és gyorsan növeli az anyagcserét. Zöld tea kivonat (beleértve EGCG) antioxidáns tulajdonságokkal rendelkeznek - pozitív hatást gyakorolnak a metabolizmusra és zsírégetésre, csökkenti az LDL-koleszterin szintet. Lassítja az öregedési folyamatot a szervezetben, megakadályozza a szív-és érrendszeri betegséget. Kakaóbab kivonat csökkenti a szervezet zsírfelhalmozási képességét a szénhidrátok és zsírok felszívódásának gátlásával. Fekete bors kivonat fokozza a sejtek anyagcseréjét, támogatja a hasznos tápanyagok felszívódását,egyben fokozza a szervezet hőtermelését, melyet diéta mellett segít a zsírtartalékokból fedezni. Izzasztó és vízhajtó hatású, valamint gátolja a szénhidrátok zsírrá alakulását. Gyömbér kivonatok egyfajta természetes zsírégetőként bizonyítottak, mivel jelentősen fokozzák a szervezet azon képességét, hogy a testzsírokból hőt legyen képes termelni. Gyorsítják a salaktalanítást és javítják sejtek oxigénfelvevő képességét. Cajun bors kivonat növeli a szervezetben előállított hő mennyiségét, miközben csökkenti a zsírszintézis sebességét a zsírsejtekben (adipocitákban), amelyek lassítják növekedésüket. Wasabi kivonat a méregtelenítést különösen jól segítik.
1-3 adag az ajánlott. ő négyet tol be reggel. 63 évesen négy órás edzést nyomat -ami őrültség, de egy hajdani triatlonos
2 óra alatt be sem melegszik. 1 óra múlva jön még két tbl muscle tech black onix ,2 óra után nyomat még 4 capsula muscle tech bedurrantót, és az edzés alatt muscle tech kreatinint szürcsöl muscle meds amino val.
bizony. magyarul époszt, vázlatot a mindenségről (ó juhász fecó), a létről (ó martin heidegger) vagy "csak egy" igazi "parsifalosat"? nos nem tudja.
Kirsten Flagstad & Set Svanholm "Siegmund, sieh auf mich" Die Walküre
a hajnali ködben lement a völgyben elterülő zabföldjére - hegyezni egy jót. útközben bedobott pár zabfalatot. a fölkelő nap sugarai nehezen küzdötték át magukat a ködön. segítségükre sietett, szurkált mint a félkegyelmű. szurkálások és átküzdések.
lichtung tárul fel. a semmi semmítő tevékenységét a csodálatos martin észjárás derítette fel. a semmi alkotó tevékenységét viszont a nem kevésbé parsifal hendrix.
Von hier aus fällt auch Licht auf den „vollen Apfel“ zwischen Leben und Tod:
Die gute Nachricht zuerst: Der Nachlass von J. D. Salinger, dem Autor von „Der Fänger im Roggen“ (1951), dem einflussreichsten und mutmaßlich bestverkauften Roman der amerikanischen Nachkriegsliteratur, soll vollständig veröffentlicht werden. Die schlechte Nachricht: Kein Mensch weiß, wie lange das noch dauert. In einem Interview mit der britischen Zeitung „The Guardian“ sagte Matt Salinger, der achtundfünfzigjährige Sohn des Autors, sein Vater habe bis kurz vor seinem Tod 2010 kontinuierlich geschrieben, und all das solle „an einem bestimmten Punkt geteilt werden“.
Das ist insofern bemerkenswert, als sich Salingers Leser seit dem Rückzug des Autors aus der Öffentlichkeit Mitte der fünfziger Jahre und dem Verstummen 1965 vor allem mit Gerüchten, Spekulationen und den Echos von Skandalen und Gerichtsprozessen beschäftigen mussten, von Salingers Kampf gegen die Biographie Ian Hamiltons bis zu den überaus kritischen Darstellungen des Schriftstellers durch seine frühere Freundin Joyce Maynard (1998) und seine Tochter Margaret (2000). Er selbst gab keine Interviews mehr, und sein Haus in Cornish, New Hampshire, wurde zur verriegelten Burg eines Künstlers, der im Nichtveröffentlichen „einen wunderbaren Frieden“ (Freud:splendid isolation)(Kant: társiatlan társiasság)gefunden hatte.
Seine letzte Story, erschienen 1965 im „New Yorker“, war „Hapworth 26, 1924“, ein weiteres Kapitel aus dem Leben der Glass-Familie, die Salingers fiktionales Universum beherrscht. Was sonst noch geschrieben und weggesperrt wurde, darüber gibt es wild auseinanderstrebende Theorien, von „zwei Romanen“ (so Joyce Maynard, die 1972 als Achtzehnjährige mit dem Schriftsteller zusammenlebte) bis zu „fünfzehn unveröffentlichten Romanen“, wie ein Nachbar in New Hampshire aus dem Mund des Autors gehört haben wollte. Das vorliegende Werk besteht aus vier Büchern und einer Handvoll verstreut erschienener Texte. Die Sammlung „Neun Erzählungen“ von 1953 ist bis heute einer der berühmtesten Story-Bände der amerikanischen Literatur.
Doch zugleich sind Rimbauds Bilder viel zu schräg und bizarr, als dass sie das symbolistische Prinzip esoterischer Korrespondenzen entfernter Gegenstände völlig ernst nähmen; sie illustrieren vielmehr die Willkür poetischer Erfindungsgabe: Denn was prädestiniert einen bestimmten Vokal als Entsprechung einer bestimmten farblichen Qualität? Hier spekuliert der Wortalchemist über den Zusammenhang von Sprache und Schöpfung, Welt und Wort, das nach kabbalistischem Verständnis jene eben nicht bloß bezeichnet, sondern auf geheime Weise eigentlich erst hervorbringt – jedes Wort, jeder Vokal eine andere Welt erzeugend oder eine Korrektur an der unfertigen Welt vornehmend. Das führt Rimbaud in „Eine Zeit in der Hölle“ zu der berühmten Frage, die er wahrscheinlich sein ganzes restliches Leben mit sich herumtrug, als er schon lange keine Gedichte mehr schrieb: „Rasch! Gibt es weitere Leben?“
Von hier aus fällt auch Licht auf den „vollen Apfel“ zwischen Leben und Tod: War schon in der Vierten Duineser Elegie der „Gröps von einem schönen Apfel“ ein Bild des Todes gewesen, so zitiert nun die Frucht das Zeichen des Sündenfalls, einer Begegnung mit dem Tod im Augenblick von Lust und Erkenntnis. Orpheus’ Weg in die Unterwelt wurde in christlicher Lesart zu einem Modell für den Sieg Christi über den Tod. Diese Lesart steht für Rilke ausdrücklich nicht mehr zur Verfügung. Aber die Orpheus-Figur macht er zum Garanten einer poetischen Verwindung und Verwandlung des Todes, der in der Feier der Existenz als „hiesiges“ Phänomen nicht mehr ein-, sondern „doppeldeutig“ wahrgenommen wird. In dem immer wieder zitierten Brief, den Rilke als Selbstkommentar zu den Elegien und Sonetten an Witold Hulewicz geschrieben hat, heißt es: „Der Tod ist die uns abgekehrte, von uns unbeschienene Seite des Lebens: wir müssen versuchen, das größte Bewußtsein unseres Daseins zu leisten, das in beiden unabgegrenzten Bereichen zu Hause, aus beiden unerschöpflich genährt.“
Astrid Varnay & Wolfgang Windgassen: Wagner - Siegfried, 'Heil dir, Sonne! Heil dir, Licht'
Chemiker, Schüler Grens, jung in Eisenach gestorben. Da die Chemie überhaupt so große Fortschritte in den letzten Dezennien gemacht hat, so daß sie sich fast zu einer Universalwissenschaft erhub, wenigstens ihren Einfluß überall zeigte, so mußten sie natürlich auch an die Farbenlehre stoßen. Einiges ist von ihnen geschehen doch einseitig und unzulänglich. Voigts Aufsatz ist eine sehr üble Anwendung eines schätzbaren Talents, eine Art von pedantischem vorsätzlichen Irrtum waltet über das Ganze. Die newtonische Lehre sollte erhalten und mit Wärmestoff und Oxygen ausstaffiert werden. Mathematische Berechnungen, physische Hypothesen, chemische Terminologie, sind dergestalt amalgamiert daß der Geist auf eine unangenehme Weise angespannt wird und wenn man die Arbeit in ihre Elemente zerlegt findet sich nicht der geringste Gewinn.
Sieht man sich nun gegenwärtig um so läßt sich leicht bemerken daß man in dieser Arbeit von außen keine Spur von Beistand oder Aufmunterung zu erwarten hat.
Das wissenschaftliche Interesse das in der Welt noch übrig bleibt, da die politischen Begebenheiten so manches Gemüt anlocken und die Kriegsnot so vieles zerstörend zerstreut, ist keineswegs auf diesen Punkt gerichtet. Der Chemiker ist in seiner jetzigen Breite arrogant und unteilnehmend, alles was er in unserer Lehre täte würde einseitig sein
Der Physiker, der genug zu tun hat, hütet sich vor einer neuen Arbeit und vom kritischen und idealistischen Philosophen wissen wir daß sie der alten Theorie nicht abgeneigt sind.
Der Engländer erschrickt noch immer wie vor einer Gotteslästerung, wenn man etwas dagegen äußert.
Der Franzos kann gegenwärtig an nichts gehen was eine fortgesetzte Aufmerksamkeit erfordert.
Der Italiäner ist ruiniert, so wie der Holländer auch kommen dergleichen Arbeiten später ins Ausland.
Von dem Deutschen hat man aus mehr als einer Ursache Widerstand zu erwarten und es bleibt also nichts übrig als das Geschäft im stillen so ernst als möglich zu betreiben und es seiner Vollendung entgegen reifen zu lassen.
ie Welt mit Hilfe jenes dürftigen Mittels namens Sprache darzustellen, so viel dürfte in den letzten Wochen deutlich geworden sein, ist eine der größten Herausforderungen des Schreibens. Die Vielfalt der Eindrücke herunterzubrechen auf eine beschränkte Zahl von Begriffen, das Ungewöhnliche unter den Bedingungen der Konvention auszudrücken, daran scheitern viele Autoren schon, wenn sie ganz alltägliche Erfahrungen beschreiben – eine Bewegung, eine Stimmung, den Schmerz, die Liebe. Doch selten wird dem Leser die Unzulänglichkeit der Worte so deutlich wie bei dem Versuch, der Erfahrung, Drogen zu nehmen, näher zu kommen, ohne Drogen zu nehmen.
Was nicht heißt, dass es nicht immer wieder versucht wurde. Während die Literatur, wie es etwa Autoren wie Baudelaire und Burroughs gelang, wenigstens eine gewisse Rauschhaftigkeit simulieren kann, blieben Versuche, die überwältigenden Erlebnisse auf solchen Trips sachlich, wenn nicht gar wissenschaftlich zu protokollieren, grandios erfolglos. Zu schnell, zu fremd, zu individuell – so viel immerhin lässt sich wohl sagen – sind in der Regel die Bilder, Gefühle, Eindrücke, welche vor allem psychedelische Drogen hervorrufen. Um auf Meskalin zu schreiben, so forderte deshalb der frustrierte Hunter S. Thompson, brauche er dringend schnellere Schreibmaschinen. Ein Wunsch, den ihm LSD-Botschafter Timothy Leary tatsächlich gerne erfüllt hätte. Der „Experiential Typewriter“, den er entwarf, hatte Tasten, die keine Buchstaben aufs Papier bringen sollten, sondern Gefühle, ein Alphabet aus Zeichen wie „thrill“, „lights“ oder „dizzy“.
Kernaussage seiner Arbeit ist, dass wir die Welt stets in der Vermittlung durch bestimmte Systeme der Zeichen- und Bedeutungsbildung wie Kunst, Wissenschaft oder Religion erfahren, die er symbolische Formen nennt. Als Grundformen der Weltauffassung sind sie untereinander in spezifischer Weise „gleichwertig“. Die Gleichwertigkeit rührt jedoch nicht daher, dass z. B. der Erklärung von Blitz und Donner mittels Donnergott oder aber mittels Elektrodynamik ein ähnlicher Grad an Wahrheit zukomme. Vielmehr meint Cassirer, dass sich die unterschiedlichen symbolischen Formen nicht aufeinander reduzieren lassen: Die Stellung eines Kunstwerks in der Welt und seine Rezeption lässt sich nicht durch die Physik erklären, die Rolle der Sprache nicht durch die Kunst, Kunst lässt sich nicht durch allein historisches Denken erfassen.
Trotz allem kommt bei Cassirer dem Mythos eine besondere Stellung zu, da er ihn als Urform des menschlichen Denkens auffasst. Im Mythos werde eine erste Gliederung der Welt vorgenommen, es würden Strukturen geschaffen (wenn auch noch keine abstrakten Strukturen)
Der Gast als Heiliger: Fresko aus dem Castello di Issogne im Aostatal.
Zwischen den Künsten
neuroendokrineimmunology
Wie übersetzt man van Gogh in Sprache? Können Worte einen fliegenden Raubvogel einfangen?
Die amerikanische Dichterin Emily Dickinson (1830–1886) verband die Leidenschaft, die ihre engsten Beziehungen prägte, mit einem radikalen Rückzug aus direkten zwischenmenschlichen Kontakten. Ein Paradox, das auch im Hohlspiegel einer einzigen Gedichtzeile eingefangen ist.
Der Satz scheint einfach genug: «The Soul selects her own Society». Aber wie so oft bei Emily Dickinson trügt der Schein. Werfen wir nur einen Blick auf einige deutsche Übertragungen der Gedichtzeile. «Die Seele wählt ihre eigne Gesellschaft» übersetzt Gertrud Liepe 1970. Lola Gruenthal schreibt 1987 von der «Seele, die sich selbst zu Gaste lädt» und ändert die Zeile zehn Jahre später zu «Die Seele sucht den eigenen Verkehr». Bei Beate Hellbach (1991) steht: «Die Seele wählt zur Gesellschaft sich allein», während Werner von Koppenfels' Fassung von 1995 und die von Gunhild Kübler aus dem Jahr 2006 den Satz transitiv interpretieren: «Die Seele wählt ihre Gesellschaft selbst» heisst es bei Koppenfels, «Die Seele wählt sich die Gesellschaft selbst» bei Kübler. Auch die jüngste Übertragung von Mirko Bonné weist in diese Richtung: «Die Seele sucht sich die Gesellschaft selbst».
Mithin haben wir zwei Auslegungen – Beate Hellbachs und die erste von Lola Gruenthal –, in denen die Seele das Konklave mit sich selber wählt; drei, die auf «Gäste» von aussen verweisen, bei Koppenfels, Kübler und Bonné, und zwei, die dazwischen liegen: Während auch Gruenthals zweite Version noch eher reflexiv anmutet, steht Gertrud Liepes Fassung ziemlich genau auf der Kippe.
Die Seele wählt ihre Gesellschaft selbst – und dabei darf sie herrlich ungenügsam sein. Sie kann sich Aug in Auge mit Romanfiguren finden, die erlesensten Geister in Bücherregalen um sich versammeln, und niemand wird ihr deswegen auf die Finger klopfen. Aber nicht alle Tage erhält man Zutritt zu einem solchen privaten Salon.
Der deutsche Lyriker und Übersetzer Jürgen Brôcan stösst nun in seinem Gedichtband «Wacholderträume» die Türe auf; zugleich zeigt er sich bei der dichterischen Umkreisung seiner Gäste als Übersetzer von neuer und anderer Seite. Denn das Übersetzen, schreibt er im Essay, der den Band beschliesst, sei «nicht bloss ein Transport, bei dem etwas von Ufer zu Ufer gebracht wird», sondern, im Geiste Novalis’, auch eine «Verbindungskunst» – die hier nicht nur zwischen Personen, sondern auch zwischen den Künsten wirkt.
„Ich liebte die ganz einfältigen Malereien, über Türen bunte Friese, Bühnenbilder, Jahrmarktsbilder der Gaukler, Ladenschilder, volkstümliche grelle Illustrationen; verstaubte Literatur, Kirchenlatein, erotische Bücher, die von Orthographie nichts wussten, Romane unserer Großmütter, Märchen, kleine Bücher der Kindheit, alte Opern, banale Refrains, naive Verse. Ich träumte Kreuzzüge, Entdeckungsreisen, über die es keine Berichte gibt, Republiken ohne Geschichte, erstickte Religionskriege, umgestürzte Sitten, Wanderungen der Völker und Kontinente: ich glaubte an allen Zauber. Ich erfand die Farbe der Vokale!
farben, farben, farbenlehre
– A schwarz, E weiß, I rot, O blau, U grün. – Ich bestimmte Form und Bewegung eines jeden Konsonanten, und mit Hilfe unwillkürlicher Verse schmeichelte ich mir, eine poetische Sprache zu erfinden, die früher oder später allen Sinnen zugänglich sein würde ... Ich schrieb das Verschwiegene, Nächte, ich notierte das Unaussprechliche. Ich hielt den Taumel fest ... Der poetische Trödel hatte großen Anteil an meiner Alchimie des Worts. Ich wurde vertrauter mit der einfachen Halluzination: ohne weiteres sah ich eine Moschee an der Stelle einer Fabrik, eine Schule, in welcher Engel das Trommeln lehrten, Kaleschen auf den Straßen des Himmels, einen Salon auf dem Grund eines Sees; die Ungeheuer, die Geheimnisse; der Titel eines Singspiels türmte Schreckensbilder vor mir auf ... Ich liebte die Wüste, die versengten Obstgärten, die verstaubten Läden, die schal gewordenen Getränke. Ich schleppte mich durch die stinkenden Gassen, und mit geschlossenen Augen gab ich mich der Sonne hin, der Göttin des Feuers ... Ich musste auf Reisen gehen, die Zauber verscheuchen, die sich in meinem Gehirn gesammelt hatten...“ italianische reise goethe, herder, wagner, nietzsche
Auf den Wellen wird gefochten, Wo Fisch und Fleisch zur See geflochten, Der eine sticht die Lanz' im Heer, Der andre wirft sie in das MeerAh, AhoiReise, Reise, Seemann, reise, Jeder tut's auf seine Weise, Der eine stößt den Speer zum Mann, Der andere zum Fische dannReise, Reise, Seemann, Reise, Und die Wellen weinen leise, In ihrem Blute steckt ein Speer, Blutet leise in das MeerDie Lanze muss im Fleisch ertrinken, Fisch und Mann zur Tiefe sinken, Wo die schwarze Seele wohnt, Ist kein Licht am HorizontAh, AhoiReise, Reise, Seemann, reise, Jeder tut's auf seine Weise, Der eine stößt den Speer zum Mann, Der andere…
Das nebenstehende, 1872 entstandene Vokale-Sonett ist Rimbauds Paradebeispiel für die in „Eine Zeit in der Hölle“ beschriebene Alchemie des Worts. Es beginnt wie ein Lehrstück symbolistischer Kunst, indem es esoterische Synästhesien und Korrespondenzen zwischen verschiedenen Sinnesbereichen proklamiert: Die Vokale werden mit Farbattributen versehen, die ein grelles, kaleidoskopartiges Feuerwerk kontrastierender Bilder gebären. Dem fliegenumschwärmten Kothaufen „antworten“ das Eis der Gletscher und die zitternden Dolden, das Purpurrot ausgespuckten Blutes und erregter Lippen „erwidert“ das Tiefseerauschen und pastoralen Frieden, der Farbkreis scheint schließlich ganz der Conclusio des klassischen Sonetts entsprechend seine Synthese in den Blautönen der himmlischen Sphären zu feiern, das Glühen allessehender Pupillen eine göttliche unio mystica heraufzubeschwören.
Doch zugleich sind Rimbauds Bilder viel zu schräg und bizarr, als dass sie das symbolistische Prinzip esoterischer Korrespondenzen entfernter Gegenstände völlig ernst nähmen; sie illustrieren vielmehr die Willkür poetischer Erfindungsgabe: Denn was prädestiniert einen bestimmten Vokal als Entsprechung einer bestimmten farblichen Qualität? Hier spekuliert der Wortalchemist über den Zusammenhang von Sprache und Schöpfung, Welt und Wort, das nach kabbalistischem Verständnis jene eben nicht bloß bezeichnet, sondern auf geheime Weise eigentlich erst hervorbringt – jedes Wort, jeder Vokal eine andere Welt erzeugend oder eine Korrektur an der unfertigen Welt vornehmend. Das führt Rimbaud in „Eine Zeit in der Hölle“ zu der berühmten Frage, die er wahrscheinlich sein ganzes restliches Leben mit sich herumtrug, als er schon lange keine Gedichte mehr schrieb: „Rasch! Gibt es weitere Leben?“