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Sylvia Winkelmann a parthusok hosszú kardjairól:

 

Originalschwerter, die eindeutig der Parther-Zeit zuzuordnen sind, sind

kaum bekannt. Die japanischen Grabungen im Dailaman-Gebiet im Norden

Irans erbrachten eine Reihe von längeren Schwertern (27−35 inch) vom Griffangeltyp

mit teilweise erhaltenen separaten eisernen Querstücken, die jedoch

alle in die ersten Jahrzehnte des 3. Jh.s u. Z. und damit erst in die

spätparthische Zeit gehören. Die gegrabenen Gräber sollen starke Parallelen

zu spätsarmatischen Bestattungen aufweisen.134

 

Im Britischen Museum befindet sich allerdings ein Schwert, das aus den

Grabungen von Loftus in Niniveh stammen soll und möglicherweise aus

einem älteren parthischen Grab kommt.135 Das aus Eisen gefertigte Schwert

ist in sieben Teile zerbrochen und stark verrostet. Es ist nur 0,66 m lang, 005

m breit und zweischneidig. Die Griffangel ist quadratisch, die schmale Klinge

ist am Heft abgerundet und verschmälert sich zur Spitze. Es sind weder ein

Mittelgrat noch eine Blutrinne vorhanden.

Aus der beginnenden mittelparthischen Zeit stammt die Reliefstele eines

Kriegers aus Assur, der mit seiner linken Hand ein Langschwert umfaßt. Die

Scheide ist unten abgerundet, der Mantel mit ringförmigen Motiven verziert.

Das Schwert ist an einem Wehrgurt aufgehängt, der von der rechten Hüfte

abgeht. Details der Aufhängung und des Griffes sind nicht erkennbar (Abb.

14 unten rechts).136 Nur grob in das 2. Jh. datiert ist ein Stelenfragment aus

Dura Europos, das einen Parther mit einem Schwert mit zylindrischem Griff

mit verdicktem Knauf und Tragbügelaufhängung zeigt (Abb. 14).137

 

Vermutlich auch in das späte 2. Jh. u. Z. gehören die aus Knochen

geschnitzten Reliefs aus Olbia, die u. a. auch einen jungen Mann mit

Langschwert zeigen.138 Das Schwert ist lang und schmal und besitzt einen

sehr langen Griff mit zwei Einziehungen und einem verdickten Knauf. Die

Aufhängung erfolgt an einem Waffengurt und mit Hilfe einer

Auf den Felsreliefs scheinen Langschwerter erst mit der spätparthischen

Zeit deutlich erkennbar zu werden (Abb. 3, 4). In Tang-i Sarvak sind drei

Abbildungen von Langschwertern faßbar, die jedoch keine Details erkennen

lassen. Ein langes schmales Langschwert mit parallelen Seiten hält der rechte

Mann der Dreiergruppe des Reliefs ANb (170−180) mit beiden Händen

direkt vor seinem Körper.139 Die übergroße stehende Figur eines Königs mit

Spangenhelm (Relief ANW, um 200) verbirgt unter dem Mantel ein Langschwert,

dessen Spitze an seinem rechten Mantelsaum vorschaut.140 Dieselbe

Wiedergabeform findet sich auf dem Relief des mit einem Löwen

kämpfenden Königs (Relief AWC, um 190).141 Aus der selben Zeit datiert das

Schwert auf dem Relief von Hung-i Nauruzi, mit Kugelknauf und abgerundeter

Scheide.142 Ohne erkennbare Details bleiben die schematisierten

Schwerter auf dem Felsrelief von Tang-i Sarvak III und die Abbildungen auf

den Pantoffelsarkophagen aus Uruk.143

 

Vergleichbar mit der Darstellung auf dem Felsrelief von Tang-i Sarvak Nr.

ANb ist die eine bronzene Miniaturplastik eines Königs aus dem

Kunsthandel, die ein Langschwert mit geradem Querstück und Tragbügel

vor dem Körper hält. Hier befinden sich seitlich des Tragbügels noch zwei

zusätzliche Durchzugsringe (Abb. 14). Über die Scheide verläuft ein

deutlicher Grat.144 Eine ähnliche Gestaltung erfuhr das Langschwert an einer

Plastik aus Bard-i Nishandeh. Anstelle des einen Ringes sind aber an jeder

Seite des Tragbügels zwei Ringe angebracht.145 Eine Gußform für

Terrakotten aus Assur, die in das beginnende 3. Jh. datiert wird, bildet einen

Würdenträger mit einem an einem Waffengürtel befestigten Langschwert ab,

dessen Griffknauf aus drei Kugeln besteht.146 (Abb. 14)

 

Die Aufhängung der spätparthischen Schwerter erfolgt nahezu immer am

Waffengürtel, der von der rechten Hüfte zum linken Oberschenkel verläuft.

Für die spätparthisch-I-Gruppe (150−190) ist die Aufhängung an einem unverzierten

Tragebügel sicher belegt.147 Nur wenige Beispiele zeigen

Schwerter, die mit Lederbändern an seitlichen Ösen am Gurt befestigt

sind.148

 

Dieser Befund der späten Aufnahme des Langschwertes in das

Herrscherbild deckt sich mit den Befunden der Kleinkunst.

Münzbilder geben nahezu keine Aussagen über Langschwerter oder gar

Details. Die parthischen Drachmen zeigen üblicherweise den sitzenden oder

auch schreitenden Herrscher, der einen asymmetrischen Bogen hält, und

wiederholen damit eine schon vom Reichsgründer Arsaces genutzte Form der

hellenistischen Herrscherdarstellung.149 Nur die parthischen Tetradrachmen

zeigen auf dem Revers im Rahmen der abgebildeten Investitur-Darstellungen

des Königs mit Tyche, besonders ab Vologases III, Langschwerter bzw. die

Enden von Langschwertern, die hinter dem Rücken des Königs hervor

schauen und zumindest die Existenz dieser Schwerter und deren Tragweise

auf der linken Hüfte belegen. Diese Aussage trifft auch auf die Münzen der

Könige Gordian III und Abgar aus Edessa aus dem 3. Jh. u. Z. zu.150

 

Auch in der Glyptik fehlen Darstellungen von Langschwertern fast

völlig. Es darf daraus geschlußfolgert werden, daß das auf der linken Seite am

Waffengurt mit Tragebügel getragene Langschwert zwar spätestens seit dem

1. Jh. u. Z. im parthischen Raum bekannt war und genutzt wurde, für die

Darstellung von Herrschern und Adligen im Iran jedoch erst in der späteren

parthischen Zeit relevant wurde. Zuvor scheint vorrangig der mit reliefverzierten

Medaillons besetzte Prunkdolch mit Vierlaschen-Scheide diese

Aufgabe übernommen zu haben.

 

134 Trousdale, Long Sword, 281, Anm. 326: Dailaman II, 1966, Tf. XVI. 11, 12, XL. 19, XLV.

6, XLVI. 1, Dailaman III 1968, Tf. XXXIX. 10, XLIV. 8, LXVI. 9, LXXIII. 8.

135 BM WAO 178. Persönliche Autopsie vor Ort. Für die Möglichkeit der Bearbeitung danke ich Prof. Curtis und Dr. Simpson. Die genaue Herkunft und eindeutige Zuordnung als parthisch ist den Grabungsunterlagen nicht zu entnehmen.

136 Mathiesen, Sculpture, 191, 192, Nr. 160, Abb. 43, Datierung ca. 12/13. Jh.

137 Musée du Louvre AO 22772, Ghirshman, Terrasses sacrées, Tf. CXXXVI. 3.

138 Brentjes, Iranische Welt, Abb. 101. Datierungsvarianten: Brentjes, ibid., Abb. 101:1.−2. Jh.; Rostovceff, „Problem of Parthian Art“, 192: Mitte 3. Jh.; Ghirshman, Persian Art, Abb. 352: 1.−2. Jh.; von Gall, „Beobachtungen“, 309: 2. Jh. Die Autorin schließt sich aufgrund der Gürtel, zusammengesetzt aus Scheiben, der spätparthischen Datierung, 2. bis

3. Jh., an.

139 Ibid., 140, 141, 145, Nr. 17, Abb. 23, Datierung 170−180.

140 Mathiesen, Sculpture, 136, 145, Nr. 11, Abb. 18, vermutlich Orodes, Datierung ca.

200−210.

141 Ibid., 138, 139, 145, Nr. 15, Abb. 21, Datierung 190−200.

142 Ibid., Abb. 1.

143 Ghirshman, Persian Art, Abb. 131 und eigene Autopsie vor Ort.

144 Musée du Louvre AO 22134, Autopsie vor Ort, Publikation auch: Splendeur des Sasanides, Nr. 25.

145 Musée du Louvre, Sb 6735, Autopsie vor Ort. Schlechte Publikation: Ghirshman, Terrasses sacrées, Tf. XXX. 3.

146 Vorderasiatisches Museum Berlin VA 5802, Mathiesen, Sculpture, 194,195, Abb. 47, Nr. 167.

147 Dura Europos, Arsu-Relief, Mathiesen, Sculpture, 199, Abb. 57, Nr. 178.

148 Dura Europos, stehender Krieger, Mathiesen, Sculpture, 35, 202, Abb. 64, Nr. 187.

149 Koch, Hoard, 3.

150 Curtis, J., Ancient Persia, Tf. 1 n.

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