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Die Wissenschaftler liefern uns schöne Metaphern. Sie erklären uns, dass wir früher von oben auf die Oasen einer Informationswüste geblickt haben, dass wir damals nur die Umrisse hoher Gebäude erkennen konnten und jetzt, da wir im Überflug näher kommen, die Türen, Straßenschilder und sogar die Türsteher sehen können. Aber was sagt uns das - außer, dass wir mehr finden und immer weniger verstehen? In den fünfzehn Terabytes digitaler Information, aus der man mit raffinierten Algorithmen viele Millionen interessanter Pixel herausgefischt hat, findet sich kein einheitliches System. Vielmehr wächst die Ratlosigkeit mit der Komplexität. Wir wissen, dass Defekte in den 20 687 Strukturgenen Krankheiten auslösen können, aber man weiß nicht, wie viele und welche Krankheiten von den Fehlfunktionen in den vier Millionen vermeintlichen Schaltern ausgelöst werden. Wie interagieren diese Schalter? Wie steuern sie die Gene und wann nicht, welchen Einfluss haben Einwirkungen von außen, wie Umwelt, Stress oder Konflikte?

 

        Menschlicher DNA-Strang

 lehet, hogy nem a teremtõ illesztgette ezt össze, csakúgy mint az elsõ atomot se. lehet, hogy nem Õ volt. De az biztos, hogy valami hozzá hasonló.              

Der Gen-Determinismus ist endgültig tot. Was man den Biologen immer wieder angedichtet hat, dass ihre Experimente bestimmte Gene als Ursprung für gewisse menschliche Eigenschaften - sogar Charakter oder Intelligenz - nahelegen, ist auch für den hartnäckigsten Verfechter monokausaler Erklärungen jetzt ad acta gelegt.

Die Dinge sind komplizierter, als sie uns scheinen mochten. Das eigentlich Traurige an dieser Erkenntnis ist: Es wird wohl noch ein paar mehr Jahrzehnte dauern, bis die Wissenschaft endlich behaupten kann, das Genom wirklich zu verstehen. Die Zitterbewegung schneller Elektronen ist eines der seltsamsten Phänomene der Quantenphysik. Der österreichische Physiker Erwin Schrödinger war im Jahr 1930 darauf gestoßen, als er die relativistische Quantentheorie, die sein englischer Kollege Paul A. M. Dirac zwei Jahre zuvor formuliert hatte, genauer analysierte. Er fand heraus, dass ein Elektron, das fast mit Lichtgeschwindigkeit fliegt,

keine geradlinige Bewegung ausführt, sondern schnell hin und her oszilliert, ohne dass eine äußere Kraft wirkt. Baudelaires vielleicht tiefste Neigung gilt der Erfahrung der Kunst. Seine «Salons», Beschreibungen der jährlichen Kunstausstellungen des Louvre, die mit dem Salon vom 1845 beginnen, sind von einer Souveränität der Wahrnehmung, des Urteils und der genauen, kompakten Formulierung, mit der Baudelaire die Nähe zu Diderots berühmten «Salons» sucht und der Calasso, selbst ein grosser Bildbetrachter, fasziniert folgt.

Dabei erfährt der Leser, wie Baudelaire sich von dem Klassizisten Ingres und seiner Kunst der Umrisse abwendet, wie er die Farbintensität eines Delacroix in ungewissen Formulierungen feiert – und wie doch der Klassizismus Ingres' den Dichter und Schriftsteller der vie moderne nicht loslässt.

Für die schmerzenden Schnittstellen von Leben und künstlerischem Werk besitzt Calasso einen besonderen Sinn. Er wird nicht müde, nach ihnen zu fahnden. Fast immer geht es dabei um schwierige Verhältnisse zu jenen Frauen, die Baudelaire héroines de la vie moderne genannt hat und die oft eine erotische Anziehung haben, die sich der Mode ebenso verdankt wie einer prekären, am Rand der bürgerlichen Welt angesiedelten Existenz. Museum und Bordell, diese beiden Räume des Imaginären und des gelebten Phantasmas, gehen in einem Traum Baudelaires eine brisante Verbindung ein, von der Baudelaire per Brief einem Literatenfreund erzählt und die für Calasso zu einer Figur jenes Unbewussten wird, das Baudelaires Imagination in Bewegung setzt.

Calassos Darstellung spiegelt Baudelaires Welt in all ihren Facetten. Dabei ist es kaum vermeidbar, dass auch manches keine Beachtung findet, was man für Baudelaires geistige Physiognomie als nicht unerheblich ansehen möchte. Dies gilt insbesondere für

Baudelaires Erfahrung der Melancholie. In ihrer Mitte steht Dürers Kupferstich der Melencolia, der sich seinem Werk vielfältig eingeschrieben hat. Ein «Reisetagebuch, bei dem es nicht auf die einzelnen Tage ankommt», nennt Zsuzsanna Gahse ihr «Südsudelbuch». In gewisser Weise auch nicht auf das, was wir Reisen nennen. Es geht um etwas anderes: «Alle sind unterwegs, das ist der Punkt.» Die einen freiwillig, die andern nicht. Niemand ist «überhaupt nicht fremd». Zsuzsanna Gahse interessiert nicht, wohin die Menschen gehen, sondern wo sie sind. Auch zum Überschreiten von Grenzen jeder Art hat sie, die 1956 aus Ungarn fliehen musste, ein gespaltenes Verhältnis.

Er spricht sie nicht einfach, «er geht in seinen Sprachen spazieren». In solchen Sätzen wird konkret fassbar, worum es Zsuzsanna Gahse geht: die Menschen, ihre Bewegungen, ihre Sprache. Aber gerade nicht so getrennt, sondern in einer selbstverständlichen Einheit, die man das Humanum dieser Literatur nennen könnte.Spaziergänge des normalen Rom-Touristen, ja selbst solche des archäologisch gut vorbereiteten, sehen anders aus als der, den der griechische Schriftsteller Plutarch im ersten nachchristlichen Jahrhundert seinen Lesern unter dem Titel «Römische Fragen» zum Ablaufen empfiehltSpaziergänge des normalen Rom-Touristen, ja selbst solche des archäologisch gut vorbereiteten, sehen anders aus als der, den der griechische Schriftsteller Plutarch im ersten nachchristlichen Jahrhundert seinen Lesern unter dem Titel «Römische Fragen» zum Ablaufen empfiehltDer Architekturhistoriker Erik Wegerhoff bietet mit seinem auf umfangreiche Quellenstudien gestützten, aber sehr lesbar geschriebenen Buch über das «bewunderte, bewohnte, ramponierte» Bauwerk recht eigentlich eine Geistesgeschichte der sich wandelnden Wahrnehmung des Kolosseums durch die Jahrhunderte hindurch.